Andacht

Foto: Anette Denner

Liebe Leserinnen und Leser,

wer will noch mal zurückblättern, um das Titelbild auf sich wirken zu lassen…?

Ich finde es schon bemerkenswert: Es reicht eine einzige Kerze aus, um einen ganzen Raum zu füllen. Das können wir in den bevorstehenden Monaten wieder ausprobieren, weil das Licht des Tages so kurz ist. Ich weiß, manche unter uns haben mit dieser dunklen Zeit des Jahres so ihre Probleme. Sie spüren deutlich diese Last, die Dunkelheit mit sich bringt. Ja, es macht unsicher, keinen Durchblick zu haben. Wer weiß, was da alles an Gefahren droht…Umso wichtiger zu wissen, wir können Lichter anzuzünden! Eine einzige Kerze reicht aus, um ein Stück Orientierung zu kriegen.

Vor uns liegt die Adventszeit! Viele Vorbereitungen sind schon getroffen, um uns gegenseitig lichterfüllte Momente zu schaffen. Da braucht man sich ja nur mal die Angebote in unserem Gemeindebrief anzuschauen. So viel Möglichkeiten, Licht mitten im Dunkeln zu erleben! Danke an alle, die sich hier schon seit Wochen Gedanken darüber machen, damit wir solche Lichtmomente erleben können. Jetzt muss ich mich nur noch auf den Weg machen, um dabei zu sein.

Aber, vielleicht bin ich gar nicht „in Stimmung“? Vielleicht will ich mich lieber verkriechen? Angesichts der vielen Fragen und Herausforderungen in unserer Zeit ziehen sich mehr und mehr Menschen zurück ins ganz private… Zu Hause kannst du dir es ja auch schön gemütlich machen, oder? Auf der anderen Seite, nur für sich alleine leben… Auf Dauer bringt das keine Erfüllung. Menschen brauchen Gemeinschaft, dieses Wissen, wo ich hin hingehöre, wo ich gern gesehen bin, wissen, wo ich gebraucht werde, wo ich mitmachen kann, wo ich Licht ins Dunkle bringen kann. Wer das schon mal erlebt hat, weiß, wie gut sich das anfühlt.

Dass wir solches Glück erleben können, dazu ermuntert uns der Monatsspruch für Dezember. Da lesen wir einen Satz aus dem Propheten Jesaja. Dort heißt es: Mache dich auf uns werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit geht auf über dir. Für mich heißt das: Wenn ich los gehe, auch mitunter aus meiner Komfortzone heraus, dort, wo ich mich gerade so schön eigerichtet habe…, wenn ich mich da aufmache, dann sind „Lichtmomente“ möglich, vielleicht mehr und anders, als ich je gedacht habe. Der Prophet Jesaja will mit diesem Satz seine Zeitgenossen ermutigen, die gerade dunkle Zeiten erleben. Und manchmal staune ich, wie aktuell biblische Worte auch in unsere Gegenwart passen.

Wir gehen jetzt auf Weihnachten zu, das Fest, an dem wir feiern, dass göttliche Kraft auf dieser Erde wirkt und auch unser Leben hell machen will. Ich wünsche uns allen, dass wir diese Zusage ganz für uns persönlich annehmen können und dass wir ein Stück von dieser „Herrlichkeit“ erleben werden.

In diesem Sinne wünsche ich auch im Namen aller Mitarbeitenden hier in unserer Region eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit

Ihre/Eure Pastorin Anette Denner

 

 

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